SPD-Streit geht weiter
Archivmeldung vom 13.11.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakNach dem der Machtwechsel in Hessen gescheitert ist, geht der Streit innerhalb der hessischen SPD unvermindert weiter. Abweichlerin Carmen Everts wurde nicht mehr zur Direktkanditatin ernannt.
Nachdem Carmen Everts in der letzten Woche zusammen mit drei anderen Abgeordneten verhindert hatte, dass Andrea Ypsilanti zur hessischen Ministerpräsidentin gewählt wird, geht der parteiinterne Eklat weiter.
In der "Johannes B. Kerner" Show im ZDF warf die gescheiterte Landesvorsitzende Ypsilanti den vier Abgeordneten Gesprächsverweigerung vor. "Ich finde, ich hätte ein Anrecht darauf gehabt, dass sich die Vier mit mir zusammensetzen".
Dem hessischen Rundfunk wurde am gestrigen Mittwoch eine Meldung zugespielt, in der der Vorsitzende des Unterbezirks Main-Kinzig, André Kavai, den Rücktritt vom Landesvorstand und von Andrea Ypsilanti fordert. Ein derartiger Brief wurde von Ypsilantis Sprecherin bestätigt.
Da am Samstag allerdings die personellen Entscheidungen getroffen wurden und Ypsilanti selbst auf eine erneute Kandiatur verzichtet und statt dessen den Abgeordneten Schäfer-Gümbel zur Wahl vorgeschlagen hat, sind die Diskussionen nun beendet.
Die designierte Abgeordnete Ypsilanti will sich für den neuen Kandidaten einsetzen und ihn unterstützen. Hermann Scheer hingegen steht nicht mehr als Minister zur Wahl. Das steht für ihn selbst seit einem Gespräch mit dem neuen Kandidaten Schäfer-Gümbel fest.
"Die verzerrende und entstellende Diskussion, als wolle ich unbedingt zur Verwirklichung eines Lebenstraums noch einmal Ministerpräsident werden, habe ich satt", so der SPD-Energieexperte.
Wer an seiner Stelle das Team vom neuen Spitzenkandidaten unterstützen wird, steht noch nicht fest.
Der Schaden, der durch die Abwahl Ypsilantis entstanden ist, betrifft die gesamte SPD in allen Bundesländern. Bei einer Umfrage vom Sender RTL und des "Stern" gab die Partei gleich drei Prozentpunkte ab und steht bei nur noch 23 Prozent.