Luc Jochimsen: Sturz Karsais wäre "Tyrannenmord"
Archivmeldung vom 19.06.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittLuc Jochimsen, die Bundespräsidenten-Kandidatin der Linken, will das Friedensthema ihrer Partei erweitern: "Es geht nicht nur um die Forderung ,Raus aus Afghanistan', sondern auch um Rüstungsexporte und eine friedlichere Gesellschaft im Inneren", sagt sie im Gespräch mit dem in Bremen erscheinenden "Kurier am Sonntag".
Den sofortigen Truppenabzug aus Afghanistan hält sie gleichwohl für notwendig, ungeachtet der Folgen: "Die Bundeswehr ist ja nicht nach Afghanistan gegangen, um Mädchen in Schulen zu bringen." Die Regierung von Afghanistans Präsident Hamid Karsai sei korrupt und verdiene keine Unterstützung durch die Weltgemeinschaft: "Tyrannenmord kann niemand von außen steuern oder verhindern. Dies muss jede Gesellschaft für sich selbst lösen." Zur DDR stellt Jochimsen in dem Interview klar, sie sei eine "Diktatur" gewesen und ein Staat, "der seinen Bürgern unverzeihliches Unrecht angetan hat". Bei ihrem Mitbewerber Joachim Gauck aber "fehlen die versöhnlichen Worte 20 Jahre nach der Wende".
Quelle: Kurier am Sonntag