Ökonomen werfen Scholz bei Rente Irreführung der Wähler vor
Führende Wirtschaftswissenschaftler kritisieren Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für Aussagen, die Union und Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) planten eine Rentenkürzung nach der Bundestagswahl, und werfen Scholz bewusste Irreführung vor.
"Der Vorwurf, die CDU wolle die Renten kürzen, ist falsch", sagte Martin
Werding, Mitglied des Sachverständigenrats für Wirtschaft, der "Bild"
(Mittwochsausgabe). "Richtig ist, dass die CDU zulassen würde, dass
Renten weniger schnell steigen als die Löhne. Das ist keine Kürzung."
Sozialexperte
Christian Hagist von der WHU Otto Beisheim School of Management, sagte
der Zeitung: "Rentenkürzungen, also dass eine Rentnerin oder ein Rentner
in einem Monat weniger bekommt als im Vormonat, sind in Deutschland
gesetzlich ausgeschlossen." Scholz wisse, dass es "keine absoluten
Rentenkürzungen geben kann, da er als zuständiger Bundesarbeitsminister
eine solche Schutzklausel im Jahr 2009 selbst eingeführt hatte". Von
Rentenkürzungen zu sprechen, sei "irreführend und populistisch", so
Hagist.
Axel Börsch-Supan von Max-Planck-Gesellschaft wirft
Scholz bewusste Stimmungsmache vor: "Es wird bewusst mit der
Verwechslung zwischen Rentenzahlungen und Rentenniveau gespielt", sagte
er der "Bild".
Quelle: dts Nachrichtenagentur