Buschmann: Begriff "D-Day" könnte in Gesprächsrunden gefallen sein
FDP-Generalsekretär Marco Buschmann hat eingeräumt, dass der Begriff "D-Day" in Strategiesitzungen der Freien Demokraten möglicherweise doch gefallen ist. "Ich kann nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass nicht in irgendeiner Runde der letzten Monate irgendjemand einmal einen solchen Begriff in den Raum geworfen hat", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe auf eine entsprechende Frage.
Solche Metaphern würden allerdings auch von anderen Politikern
verwendet. "Denken Sie etwa an die Bazooka, also einen Raketenwerfer,
von Olaf Scholz. Oder werfen Sie einen Blick in die Biografie von Angela
Merkel: Dort spricht sie von einer offenen Feldschlacht zwischen der
CDU/CSU und der Schröder-Regierung."
Man müsse "menschliche
Maßstäbe anlegen, wenn ein Mitarbeiter sich in seinen persönlichen
Aufzeichnungen dieser Begriffe bedient", fügte er hinzu. Das mit "D-Day"
überschriebene Papier, das eine Strategie für den Fall des
Koalitionsbruchs formulierte, habe er selbst "erstmalig gesehen, als es
die FDP selbst veröffentlicht hat", so Buschmann.
Der inzwischen
zurückgetretene Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann habe ihm
versichert, dass er das Papier "für sich selbst als Aufgabenliste für
den Fall der Fälle angefertigt" habe. In keiner politischen
Entscheiderrunde, an der er teilgenommen habe, sei es präsentiert
worden, hob der frühere Justizminister hervor. "Wir haben über Szenarien
gesprochen, aber keines davon hieß D-Day."
Buschmann wandte sich
gegen Spekulationen, Lindner habe das Papier zum Koalitionsbruch in
Auftrag gegeben. "Richtig ist, dass es in der FDP-Führung die
Bereitschaft gab, die Koalition zu beenden, wenn es nicht zu einer
besseren Politik für unser Land kommt. Darauf musste sich auch die
Bundesgeschäftsstelle vorbereiten", sagte er. "Ich war selbst schon
einmal Bundesgeschäftsführer. Christian Lindner gewährt seinen
Führungskräften viel Entscheidungsfreiheit. Ich hätte mich auch nie
getraut, ein so unausgegorenes Halbfertigprodukt wie dieses interne
Arbeitspapier, über das nun so viel gesprochen wird, einem
Bundesvorsitzenden vorzulegen."
Auf die Frage, ob es keine
Alternative zu Lindner an der Parteispitze gebe, antwortete Buschmann:
"Kein Mensch ist unersetzbar, aber: Christian Lindner ist ein sehr
starker Vorsitzender mit einer hohen Integrationskraft nach innen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur