Der Aufstieg der Santa Mafia
Archivmeldung vom 20.04.2005
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Freigeschaltet durch Michael DahlkeUnter der Ägide von Papst Johannes Paul II. eroberte der katholische Geheimbund Opus Dei in der Kirche eine Schlüsselposition. Berichtet der Spiegel in seiner heutugen Ausgabe
Bestimmen Anhänger der reaktionären Organisation unter den Kardinälen den Nachfolger Wojtylas auf dem Stuhl Petri?
Aus dem Inhalt:
Einige Tage bevor er zum Papst gewählt wurde, begab sich Karol Wojtyla ins römische Hauptquartier des Opus Dei (Werk Gottes), um am Grab des "Padre", des "Vaters" und Opus-Dei-Gründers Josemaría Escrivá de Balaguer y Albás, zu beten. Er war ein gerngesehener Gast, seit er 1970 erstmals eingeladen worden war. Damals lebte der spanische Priester Escrivá noch. 1975 starb er im Alter von 73 Jahren. 2002 wurde er von seinem Fan Johannes Paul II. zum katholischen Heiligen erhoben und damit dem Kirchenvolk als "leuchtendes Vorbild" präsentiert.
Unter päpstlicher Protektion ist sein erzkonservativer Geheimbund zum wohl mächtigsten und reichsten Global Player in der katholischen Kirche aufgestiegen - mit Filialen in 56 Staaten und rund 86.000 Mitgliedern in etwa 90 Ländern, gut 30.000 davon in Spanien.
Die "Kampftruppe" (Opus Dei über sich selbst) ist eine der umstrittensten katholischen Organisationen. Zwar sehen manche wie Karol Wojtyla in ihr eine gottgewollte Bewegung zur Rettung der katholischen Kirche. Doch selbst ansonsten brave Gläubige meinen, sie schade ihr wegen eines skandalösen Sündenregisters: Geheimniskrämerei; rigides Innenleben, dubiose Werbemethoden; Nähe zum Faschismus, Freundschaft Escrivás mit dem Diktator Francisco Franco; undurchschaubares Geschäftsgebaren von Mitgliedern des "Gotteswerkes", das im spanischen Ursprungsland auch "Santa Mafia" genannt wird.
Quelle: http://www.spiegel.de/spiegelspecial/0,1518,350114,00.html