Gewerkschaft will geplanten Steuerrabatt auf Azubis ausweiten
Archivmeldung vom 09.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, lehnt den Plan der Bundesregierung ab, ausschließlich für ausländische Fachkräfte einen Steuerrabatt einzuführen. "Das ist eine vorsätzliche Ungleichbehandlung von aus- und inländischen Beschäftigten im Gewand von Anreizen", sagte Vassiliadis dem "Handelsblatt".
Er schlägt stattdessen pauschale steuerliche Anreize für Personen vor,
die zum ersten Mal eine Arbeit aufnehmen. "Das hilft nach Studium,
Ausbildung und Arbeitslosigkeit", so Vassiliadis.
Kanzler Olaf
Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und
Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatten in ihrem Papier zur
"Wachstumsinitiative" derartige Steueranreize vereinbart. In den ersten
drei Jahren einer Arbeitsaufnahme in Deutschland sollen anfangs 30
Prozent des Bruttolohns steuerfrei gestellt werden. Im zweiten Jahr
wären es 20 Prozent und im dritten Jahr zehn Prozent.
Arbeitsminister
Hubertus Heil (SPD) hatte den Vorschlag am Dienstag kritisiert. Die
SPD-Fraktionsvizin Verena Hubertz, die wie Heil zur Netzwerk-Strömung
bei den Sozialdemokraten gehört, befürwortet die Steuerrabatte hingegen.
"Das ist ein pragmatischer Vorschlag, für den ich mich in ähnlicher
Form schon lange stark mache", sagte sie der Zeitung. Ihr sei bewusst,
dass es ungerecht wirke, wenn jemand am selben Arbeitsplatz aufgrund
seiner Herkunft zeitlich befristet weniger Steuern zahlt. "Aber wir
befinden uns gerade in einer wirtschaftlich kriselnden Zeit. Und da
braucht es andere Wege und Mittel, um den Fachkräftemangel zu
bekämpfen", so Hubertz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur