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Seehofer wirft Schnappauf Überreaktion bei Vogelgrippe-Verdacht vor

Archivmeldung vom 14.03.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Horst Seehofer (CSU) wirft seinem bayerischen Amtskollegen Werner Schnappauf (CSU) vor, beim Vogelgrippe-Verdachtsfall im Landkreis Lichtenfels überreagiert zu haben.

"Wir sollten sehr darauf achten, dass wir nicht jeden Verdacht oder jedes tote Geflügel zum Gegenstand von großen öffentlichen Verlautbarungen machen", sagte Seehofer in der PHOENIX-Sendung "Unter den Linden": "Wir hatten vereinbart, dass man zunächst einmal abklärt, ob der Verdacht auf Tierseuche besteht. Ich war selbst heute überrascht, dass man die Öffentlichkeit hier so gesucht hat." Der Vogelgrippe-Verdacht in dem bayerischen Betrieb hatte sich nach Tests nicht bestätigt.

Für die entsprechenden Tests müsse man sich einen Tag Zeit nehmen. Ansonsten entstehe in der Öffentlichkeit "unheimlich viel Verunsicherung". Seehofer betonte, dass eine solche Verunsicherung nicht nur in Deutschland zu Ängsten oder auch Ermüdungserscheinungen angesichts der Seuche führen könne: "Sie glauben gar nicht, wer sich aus dem Ausland bei uns gemeldet hat, ob man aus Deutschland jetzt noch Geflügel beziehen kann." Der bayerische Minister für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Schnappauf habe mit seinen tierseuchen-rechtlichen Maßnahmen aber korrekt gehandelt, erklärte Seehofer weiter.

Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, kritisierte in der PHOENIX-Sendung die Tötung von rund 400 Enten in dem bayerischen Nutztier-Betrieb: "Warum warten wir nicht das Ergebnis ab, bevor wir einen ganzen Bestand umbringen?" Stattdessen sprach sich Apel dafür aus, gefährdete Tiere gegen die Vogelgrippe zu impfen, um unter anderem die Freiland-Haltung weiter zu ermöglichen.

Quelle: Pressemitteilung PHOENIX

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