Witwe von RAF-Opfer warnt Bundespräsident Köhler: Begnadigung von Christian Klar wäre "falsches Signal"
Archivmeldung vom 23.01.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlIn der Debatte über eine Begnadigung des RAF-Terroristen Christian Klar hat die Witwe des 1991 von Terroristen ermordeten ehemaligen Treuhand-Chefs Detlev Karsten Rohwedder den Bundespräsidenten vor einer falschen Entscheidung gewarnt.
Horst
Köhler müsse "sehr sorgfältig überlegen, ob man nicht für die
Öffentlichkeit ein falsches politisches Signal setzt, wenn man jetzt
begnadigen würde, ohne dass die rechtlichen Voraussetzungen dafür
auch nur entfernt gegeben sind", sagte Hergard Rohwedder der
"Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). "Die Begnadigung lebenslang
inhaftierter Mörder ist eine ganz große Ausnahme. Dabei ist es eine
Hauptfrage, ob der Täter sein Handeln bereut. Das hat keiner dieser
früheren Terroristen getan", betonte Rohwedder. "Völlig in Ordnung"
sei hingegen die gerichtliche Prüfung, ob die RAF-Terroristin
Brigitte Mohnhaupt vorzeitig auf Bewährung entlassen werden könne.
"Auch verurteilte Terroristen dürfen nicht anders behandelt werden
als andere zu lebenslanger Haft verurteilte Mörder", sagte Rohwedder.
Hessens Innenminister Volker Bouffier (CDU) sagte der Zeitung: "Ich
kann mir vorstellen, dass in einem solchen Fall auch einmal Gnade vor
Recht ergeht. Aber ich sehe den Zeitpunkt jetzt noch nicht gekommen",
warnte Bouffier. Er bezog dies sowohl auf Mohnhaupt als auch auf
Klar.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post