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Weizsäcker mahnt anhaltende Solidarität im Einigungsprozess an

Archivmeldung vom 02.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Richard von Weizsäcker Bild: A.Savin / de.wikipedia.org
Richard von Weizsäcker Bild: A.Savin / de.wikipedia.org

Altbundespräsident Richard von Weizsäcker hat aus Anlass des 20. Jahrestages der Einheit an die Deutschen appelliert, in der gegenseitigen Solidarität nicht nachzulassen. "Sich vereinigen heißt teilen lernen, das gilt bis zum heutigen Tag", sagte von Weizsäcker dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag".

Zugleich mahnte er Transparenz bei der Verwendung der Mittel an. Mittlerweile seien zum Beispiel die Solidaritätszuschläge "Bestandteil der staatlichen Haushalte geworden. Das Empfinden, dass wir mit ihnen die Vereinigung konkret fördern, ist für uns normale Bürger und Steuerzahler zu wenig erkennbar. Was nichts daran ändert, dass es notwendig ist und bleibt, auch noch bis zum Jahr 2019."

Die deutsche Einheit habe "tief in den Wünschen der allermeisten Deutschen in beiden deutschen Staaten" gelegen, sagte von Weizsäcker. "Aber wir haben vielfach nicht angemessen vorausgesehen, welche gewaltigen Schwierigkeiten dieser Prozess mit sich bringen würde. Und vor allem: Wir hatten nur wenig Zeit", sagte der 90-Jährige, der als Staatsoberhaupt in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1990 am Berliner Reichstag die Wiederherstellung der deutschen Einheit erklärt hatte.

Von Weizsäcker würdigte insbesondere die außenpolitische Dimension des Ereignisses. "Dank unserer Vereinigung, als Mitglied der EU und des Transatlantischen Bündnisses, leben wir heute zum ersten Mal in unserer Geschichte in Frieden mit allen unseren neun Nachbarn. Das ist ein historisches Glück und zugleich eine große Verantwortung für uns."

Quelle: Der Tagesspiegel

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