Linke für Verdoppelung des Urlaubsgeldes
Archivmeldung vom 25.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Linkspartei hat kritisiert, dass laut aktuellen Daten fast jedem Vierten in Deutschland das Geld für einen Urlaub fehlt, und eine Verdopplung des Urlaubsgeldes gefordert. "Laut Statistischem Bundesamt erhalten die Beschäftigten in Deutschland im Durchschnitt ein Urlaubsgeld von 1.644 Euro brutto", sagte Linken-Chef Martin Schirdewan dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Im Osten seien es 448 Euro weniger, also 1.196 Euro brutto.
"Wenn
es hochkommt, bleiben da gerade einmal 600 Euro netto - davon kann man
kaum eine Woche mit der Familie an die Ostsee fahren, wenn schon die
Zugtickets mehr als 300 Euro kosten", sagte der Co-Vorsitzende der
Linkspartei. "Angesichts der gestiegenen Preise sollte das Ziel sein,
das Urlaubsgeld für Normal- und Geringverdiener zu verdoppeln."
Für
alle, die derzeit weder Urlaubsgeld bekommen noch etwas sparen konnten,
brauche es zudem schnelle und unbürokratische Hilfe. "Auch diese
Menschen haben für sich und ihre Kinder Ferien vom Alltag verdient",
sagte Schirdewan. "Menschen mit niedrigem Einkommen, also
Sozialleistungs- und Wohngeld-Berechtigte, sollten daher 500 Euro
Urlaubsgeld-Pauschale bekommen."
Viele Beschäftigte bekämen
inzwischen kein Urlaubsgeld mehr. "Das kriegt man meistens nur mit
Tarifbindung, die mittlerweile auf 50 Prozent gesunken ist", kritisierte
der Linken-Politiker. Damit also mehr Beschäftigte überhaupt
Urlaubsgeld bekommen, müsse die Tarifbindung dringend erhöht werden.
Dafür könne die Bundespolitik trotz Tarifautonomie von Arbeitgebern und
Gewerkschaften sorgen, so Schirdewan. "Die Bundesregierung ist sogar per
EU-Richtlinie dazu verpflichtet, einen Aktionsplan vorzulegen, damit
mindestens 80 Prozent der Beschäftigten durch Tarifverträge abgesichert
sind."
Quelle: dts Nachrichtenagentur