Göring-Eckardt fürchtet Folgen für Rechtsstaat bei AfD-Wahlerfolg
Archivmeldung vom 23.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićEine gute Woche vor der Landtagswahl in Thüringen sieht Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) im Falle eines AfD-Wahlerfolgs die Rechtsstaatlichkeit und Justiz in dem Bundesland gefährdet. "Wenn die AfD ein Drittel der Sitze im Landtag bekommt, dann besteht die Gefahr, dass der Rechtsstaat ins Wanken gerät", sagte die aus dem thüringischen Gotha stammende Grünen-Politikerin dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Wenn demnächst 415 Richter sowie Staatsanwälte in den Ruhestand gehen,
werden deren Stellen durch den Richterwahlausschuss neu besetzt, so
Göring-Eckardt. Der wiederum brauche eine Zwei-Drittel-Mehrheit im
Landtag. "Die AfD würde das System deshalb an dieser Stelle angreifen,
wenn sie die Möglichkeit dazu hätte", sagte sie. Für die von Experten
angeregte Änderung der Landesverfassung, um einem solchen Zugriff der
AfD vorzubeugen, sei es inzwischen zu spät.
Göring-Eckardt warnte
zudem, dass eine erstarkte AfD eine abschreckende Wirkung auf
ausländische Fachkräfte und Auszubildende haben und somit zu Einbußen in
der Wirtschaftsleistung führen würde. "Was Menschen wählen, hat reale
Konsequenzen, auch für sie selbst", sagte sie. "Daraus ergibt sich eine
Verantwortung."
In allen aktuellen Umfragen zur Landtagswahl in
Thüringen liegt die AfD derzeit als stärkste Kraft vorn, zuletzt an
diesem Donnerstag im Thüringen-Trend von Infratest für die ARD. Eine
Mehrheit ohne die AfD könnte die CDU demnach nur mit der Unterstützung
durch das BSW sowie zusätzlich Linken oder SPD bilden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur