Ex-Innenminister Baum: Boock-Aussage reicht für neue RAF-Ermittlungen nicht aus
Archivmeldung vom 25.04.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer frühere Innenminister Gerhart Baum (FDP) glaubt nicht, dass sich die Wiederaufnahme der Ermittlungen gegen den ehemaligen RAF-Terroristen Stefan Wisniewski lediglich auf die Aussage des früheren RAF-Mitglieds Peter-Jürgen Boock stützt. Baum sagte dem Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe):
"Die
Boock-Aussage allein würde das nicht tragen." Boock hatte in einem
Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am vergangenen
Wochenende angedeutet, dass Wisniewski am 7. April 1977 die tödlichen
Schüsse auf Generalbundesanwalt Siegfried Buback abgegeben habe. Die
Darstellung Boocks deckt sich nach "Tagesspiegel"-Informationen mit
Schilderungen des Tathergangs, die die frühere RAF-Terroristin Verena
Becker bereits Anfang der 80er Jahre gegenüber dem Verfassungsschutz
gemacht haben soll. Baum, seinerzeit Innenminister, sagte dem
"Tagespiegel", er habe keine Kenntnis von der konkreten Vernehmung
Verena Beckers gehabt. Es habe aber intensive Bemühungen seitens des
Verfassungsschutzes gegeben, in die RAF-Szene einzudringen. "Es waren
unglaublich hektische Jahre mit unglaublichen Sicherheitsproblemen",
sagte Baum.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel