Kabinett beschließt Gleichstellungsbericht - Klimafragen im Fokus
Archivmeldung vom 12.03.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićFrauen, Arme und anderweitig strukturell benachteiligte Menschen sind in besonderem Maße vom Klimawandel betroffen. Zu diesem Fazit kommt der vierte Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, der die geschlechtsbezogenen Auswirkungen der "sozial-ökologischen" Wende untersuchte und am Mittwoch vom Kabinett verabschiedet wurde.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) forderte als Reaktion auf den
Bericht, Gleichstellungs- und Klimapolitik zukünftig zusammen zu
denken. "Geschlechtergerechtigkeit muss in die Maßnahmen des
sozial-ökologischen Wandels integriert werden. Nur mit einer starken
Gleichstellungspolitik können wir eine gerechte und zukunftsfähige
Gesellschaft gestalten", so die Ministerin.
"Die
sozial-ökologische Transformation ist eine völlig neue Herausforderung
für die Politik: Sie geschieht nicht einfach, sondern muss aktiv
vorangetrieben werden", sagte Silke Bothfeld, Vorsitzende der
Sachverständigenkommission. Die Politik habe bei der Klimapolitik die
Pflicht, geschlechtergerecht zu handeln. "In unserem Gutachten zeigen
wir für viele Handlungsfelder - etwa Wohnen, Ernährung, Arbeit - Ansätze
für eine geschlechtergerechte Ausgestaltung der sozial-ökologischen
Transformation."
Das Gutachten zum vierten Gleichstellungsbericht
gibt unter anderem Empfehlungen für die Wohn- und Verkehrspolitik ab.
So solle die Politik beispielsweise Familien in verschiedenen
Lebensphasen besser bei dem Umzug in bedarfsgerechte Wohnungen
unterstützen, damit Eltern, deren Kinder nicht mehr zu Hause wohnen,
nicht in zu großen Wohnungen bleiben müssten, um neue, teurere
Mietverträge zu vermeiden. Für die Verkehrsplanung wird empfohlen,
Erhebungsinstrumente besser für die Erfassung von Geschlechter- und
anderer sozialer Differenzen anzupassen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur