Bischof Huber: Koalition belauert sich nur
Archivmeldung vom 24.06.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBischof Wolfgang Huber, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, hat die große Koalition und ihre Pläne für die Gesundheitsreform scharf kritisiert:
"Ich sehe die Perspektive nicht. Die Debatte verliert
sich in den unterschiedlichen Beitragsmodellen", sagte Huber im
Gespräch mit dem Tagesspiegel am Sonntag. "Es wird nicht gefragt,
was finanziert werden soll, sondern nur wie." Einschnitte alleine
würden noch keine Reformen darstellen. "Reformen müssen ihren Sinn
darin haben, dass sie die Gestaltung der Zukunft einer Gesellschaft
möglich machen", sagte Huber. Aber eine aufrichtige Reformdebatte,
die das Grundsätzlich im Blick hat, habe noch gar nicht begonnen. Die
große Koalition müsse den Mut haben, diese Debatte zu führen. "Sich
statt dessen nur wechselseitig zu belauern, ist keine vernünftige
Umsetzung des Modells große Koalition".
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel