SPD-Chef Platzeck kritisiert Chirac wegen Nukleardrohung
Archivmeldung vom 25.01.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer SPD-Vorsitzende Matthias Platzeck hat sich kritisch zur Drohung des französischen Präsidenten Jacques Chirac mit einem Nuklearschlag gegen Staaten, die den Terrorismus unterstützen, geäußert.
Der ZEIT sagt der brandenburgische Ministerpräsident:
"Gerade unter sehr guten Freunden muss man über
Meinungsverschiedenheiten sprechen. Wir müssen die Logik brechen,
dass die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen mehr Sicherheit
bedeutet." Nötig sei jetzt "eine gemeinsame Anstrengung, die Russland
und China einbezieht", so Platzeck.
Zur "Abkühlung in der Region" könne langfristig auch eine
konsequente Energiepolitik beitragen. Platzeck: "Die Strategie 'Weg
vom Öl' ist auch ein Weg zu mehr außenpolitischer Handlungsfreiheit.
Wir gucken immer nur, wie viel Öl noch auf der Welt ist. Die andere
Frage ist aber: In wessen Händen, auf wessen Territorien liegt das
Öl? Wenn wir nicht irgendwann in die Lage kommen wollen, politische
Systeme zu dulden, die wir eigentlich nicht akzeptieren können,
müssen wir eher noch schneller weg vom Öl. Die Energiebilanz von
Häusern zu verbessern ist zwar wichtig, aber Energiepolitik ist viel
mehr. Das ist Wirtschaftspolitik, das ist Außenpolitik."
Quelle: Pressemitteilung Die Zeit