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MONITOR-Studie: "Rente für alle" bringt höhere Renten bei niedrigeren Beiträgen

Archivmeldung vom 14.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Wenn alle Deutschen, also auch Selbständige und Beamte, in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, kann das Rentenniveau erhöht und gleichzeitig der Anstieg der Beiträge über einen langen Zeitraum gebremst werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Langfristprojektion der Ruhr-Universität Bochum für das ARD-Magazin MONITOR (heute, 21:45 Uhr im Ersten). "Die Ergebnisse der Berechnung sind erstaunlich", so der Wirtschaftsweise Prof. Peter Bofinger.

Die Berechnung von Prof. Martin Werding (Ruhr-Universität Bochum) simuliert bis ins Jahr 2060 hinein die Wirkung einer einheitlichen Erwerbstätigenversicherung. Wenn Selbständige und Beamte auch einzahlen würden, blieben die Beitragssätze demnach wesentlich länger stabil als nach dem jetzt geltenden System, selbst bei steigendem Rentenniveau.

Würde die Politik das Rentenniveau beispielsweise von derzeit 47,8 % wieder auf 52,6 % erhöhen - den Wert vor der letzten Rentenreform 2001 - würde der Beitragssatz in 20 Jahren nur moderat steigen, auf 22,8 %. Er wäre damit genauso hoch wie nach dem jetzt geltenden System, obwohl dieses zu einem deutlich niedrigeren Rentenniveau von nur noch 43,7 % führt. Im Jahre 2060 läge der Beitragssatz bei Einführung einer Erwerbstätigenversicherung sogar fast zwei Prozentpunkte niedriger als im derzeitigen System - trotz des deutlich höheren Rentenniveaus.

"Wie stark und anhaltend der Effekt ist, hat mich überrascht", so Prof. Martin Werding nach der Auswertung. Auch für den Wirtschaftsweisen Prof. Peter Bofinger spricht "viel dafür, dass man künftig die Selbständigen und wahrscheinlich auch die Beamten einbeziehen muss", so Bofinger in MONITOR (WDR). Dies dürfe aber im Ergebnis nicht dazu führen, dass die Altersversorgung der Beamten verschlechtert werde.

Das SPD-geführte Bundesarbeitsministerium steht der Einführung einer Erwerbstätigenrente trotz der neuen Studienergebnisse skeptisch gegenüber. "Eine Entlastung der Rentenfinanzen (bzw. höheres Rentenniveau) kann über die Einbeziehung zusätzlicher Personengruppen nur vorübergehend erreicht werden. Den neu hinzukommenden Beiträgen von Selbstständigen und Beamten stehen zeitverzögert auch entsprechend Rentenausgaben gegenüber", heißt es in einer schriftlichen Antwort des Ministeriums.

Dagegen fordert der SPD-Bundestagsabgeordnete und Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) Klaus Barthel angesichts der Zahlen eine Neuausrichtung der Rentenpolitik der Bundesregierung. "Ich glaube, dass die SPD hier in Zukunft stärker in die Offensive gehen muss, und dass das ein ganz wichtiger Teil von einem Regierungsprogramm ab 2017 sein muss", sagte er MONITOR (WDR).

Quelle: ARD Das Erste (ots)

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