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Missbrauchsbeauftragter: Games-Branche behindert Jugendschutz

Archivmeldung vom 21.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
(Symbolbild)
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Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, wirft der Games-Branche vor, einen wirksamen Kinder- und Jugendschutz bei Online-Spielen zu blockieren.

"Der game-Verband stellt mit seinen Einwänden gegen die Jugendmedienschutznovelle unter Beweis, dass diese Branche keinerlei Interesse an wirksamem Schutz von Mädchen und Jungen vor Cybermobbing und Cybergrooming hat", sagte Rörig dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Gewinnmaximierung steht offenbar vor wirksamem Kinderschutz bei online-Computerspielen. Deshalb sollte die Millionen-Förderung der Game-Industrie durch Bundesminister Scheuer solange ausgesetzt werden, bis von dieser Branche das Maximum für einen wirksamen Kinderschutz in seinen Produkten getan wird", so der Missbrauchsbeauftragte.

Rörig bezieht sich auf die Kritik des Verbands der deutschen Games Branche (game) am Gesetzentwurf von Familienministerin Franziska Giffey für mehr Jugend- und Kinderschutz im Netz. Dieser sei rückwärtsgewandt. Der Missbrauchsbeauftragte warf dem Verband hingegen vor, "vernebeln" zu wollen, "dass bis heute kein wirksamer Kinderschutz im Netz auf die Beine gestellt wurde". Die jetzigen Alterskennzeichnungen für Interaktionsangebote wie Chats, online-Spiele und weitere Kontakt- oder Kommunikations-Apps müssten dringend neu bewertet werden, so Rörig.

"Eltern müssen endlich eine zuverlässige Orientierung haben, um ihrer Sorgeverantwortung gerecht zu werden. S olche Kennzeichnungen dürfen nicht allein den Herstellern überlassen bleiben." Die deutsche Games-Branche hatte vor allem kritisiert, die gelernten Alterskennzeichen würden durch Giffeys Vorschläge überladen und drohten an Aussagekraft für Eltern zu verlieren. Der Verband forderte außerdem eine größere Vermittlung von Medienkompetenz. Nur dadurch "können Kinder und Jugendliche eine Mediensouveränität erlangen, die den besten Jugendschutz ermöglicht".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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