Solingen: Scholz sieht Versäumnisse bei Behörden in NRW
Archivmeldung vom 30.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach dem tödlichen Messerangriff von Solingen sieht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Versäumnisse bei den Behörden in Nordrhein-Westfalen.
"Es muss jetzt ermittelt werden, warum jemand, der nach Bulgarien hätte
abgeschoben werden sollen, von den Behörden vor Ort nicht abgeschoben
wurde", sagte Scholz dem "Spiegel". Auf die Frage, warum der mutmaßliche
Täter noch in Deutschland gewesen sei, antwortete der Kanzler: "Das
wüsste ich auch gern." Bei dem mutmaßlichen Täter von Solingen handelt
es sich um einen Syrer, der eigentlich bereits im Juni 2023 nach
Bulgarien gebracht werden sollte.
Es gehe nicht um
Schuldzuweisungen, "sondern darum aufzuklären, was schiefgelaufen ist,
um die nötigen Lehren zu ziehen, damit sich so was nicht wiederholt",
sagte Scholz. "Man kann doch niemandem vermitteln, warum es offenbar nur
einen Versuch gab, den Mann in seiner Unterkunft aufzusuchen. Warum man
nicht einfach wiedergekommen ist. Warum man nicht beantragt hat, die
Frist zur Rückführung zu verlängern. Das geht nämlich. "
Scholz
äußerte Verständnis dafür, dass die Bürger dies nicht mehr verstünden.
"Ich verstehe es ja auch nicht. Wir haben Regeln geschaffen, die seine
Abschiebung erleichtert hätten. Personen, von denen wir glauben, sie
könnten sich der Abschiebung entziehen, können wir in Abschiebegewahrsam
nehmen", sagte der Kanzler. Mittlerweile sei dies für 28 Tage möglich.
Quelle: dts Nachrichtenagentur