Bernd Lucke kritisiert Petry: Neues Projekt "völlig verkorkst"
Archivmeldung vom 13.10.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttAfD-Gründer Bernd Lucke sieht keine Perspektive in der Parteienlandschaft für Frauke Petrys Neugründung "Die blaue Partei". "Ich halte das Projekt für völlig verkorkst", sagte Lucke dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Petry hat sich inhaltlich von keiner einzigen AfD-Position abgegrenzt." Lucke zweifelt an einer inhaltlichen Wandelung Petrys: "Mich würde es sehr wundern, wenn ihr viele Wähler glauben, dass ausgerechnet sie plötzlich eine gemäßigte Realpolitikerin sein will." Lucke wirft Petry zudem Ideenklau vor, wenn sie mit dem geplanten "Bürgerforum" auch Partei-ungebundene Bürger in die Politik holen will. "Nicht alle Bürger wollen Mitglied einer politischen Partei sein. Deshalb ist es grundsätzlich richtig, auch lockerere politische Strukturen zu schaffen.
Ich habe dies selbst ja mit einigem Erfolg schon vor vielen Jahren gemacht, als ich `Bündnis Bürgerwille und später die `Wahlalternative 2013 gegründet habe", sagte Lucke dem RND. Aus der "Wahlalternative 2013" ging die AfD hervor. Lucke sagte weiter: "Wenn Frauke Petry das jetzt auch versucht, kupfert sie also nur bei uns ab. Soll sie ruhig. Mein Gefühl ist, dass das ein Flop wird."
Nach seiner Abwahl im Juli 2015 war Lucke aus der AfD ausgetreten und hatte die Partei "Allianz für Fortschritt und Aufbruch" (ALFA), die sich später in Liberal-Konservative Reformer (LKR) umbenannte und deren Bundesvorsitzender er bis Juni 2016 war. Bei der Bundestagswahl 2017 trat die Partei nicht an.
Quelle: dts Nachrichtenagentur