Knut Kreuch fordert Kurswechsel in Richtung Rot-Rot oder Rot-Rot-Grün
Archivmeldung vom 08.03.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch spricht sich zum ersten Mal vor der Thüringer Landtagswahl ein Spitzenvertreter der SPD offen gegen die Fortsetzung der Koalition mit der CDU aus. Kreuch fordert seine Partei auf, stattdessen mit der Linken, und falls es notwendig ist, auch mit den Grünen eine neue Regierung zu bilden. Die Gründe für die Notwendigkeit eines rot-roten oder rot-rot-grünen Kurswechsels sieht Kreuch im relativen politischen Stillstand der schwarz-roten Koalition und den Leistungen von CDU-Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht.
Kreuch wörtlich im Interview mit der Thüringischen Landeszeitung: "Seit dem Skiunfall von Dieter Althaus passiert nichts mehr in Thüringen und Christine Lieberknecht gestaltet nicht mehr." Gothas Rathauschef macht das beispielsweise am Verfall von Schloss Reinhardsbrunn, der Wiege Thüringens, fest. Den fortlaufenden Verfall zu stoppen hätte Lieberknecht längst zur "Chefsache" erklären und wirksame Schritte dagegen einleiten müssen. Als Koalition auf Landesebene hält Kreuch Rot-Rot als auch Rot-Rot-Grün für denkbar. Um eine "Politikwende" tatsächlich herbeizuführen, spricht Kreuch die Empfehlung an die Linken und ihren Ministerpräsidenten-Kandidaten Bodo Ramelow aus, selbst bei einem Stimmenvorsprung der der SPD auf das Amt des Ministerpräsidenten zu verzichten. Als "Gretchenfrage" für eine Koalitionsbildung in Erfurt sieht Kreuch die Position zur Gebietsreform im Freistaat an. Im Thüringer Wappen sei diese vorgezeichnet: mit dem Thüringer Löwen und acht Sternen, gleichbedeutend mit acht Landkreisen für Thüringen. Das sei mit der CDU nicht zu machen. Kreuch spricht sich dafür aus, das Gesetz zu ändern, das Bürgermeistern und Landräten bislang gestattet, zur Kommunalwahl Listenplätze einzunehmen und das Mandat dann gar nicht anzutreten. Er habe die CDU immer aufgefordert das zu ändern, sagt Kreuch, die habe eine Gesetzesänderung aber verhindert.
Quelle: Thüringische Landeszeitung (ots)