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Von der Leyen verteidigt Kita-Anspruch: "Eltern sind keine Bittsteller mehr"

Archivmeldung vom 06.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ursula Gertrud von der Leyen Bild: Laurence Chaperon / wikipedia.org
Ursula Gertrud von der Leyen Bild: Laurence Chaperon / wikipedia.org

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat den umstrittenen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz verteidigt. "Durch einen Rechtsanspruch ändert sich schlagartig die Situation, die Eltern sind dann keine Bittsteller mehr", sagte von der Leyen im Interview mit der überregionalen Tageszeitung "Die Welt". "Ohne diesen Druck und diese Dynamik wären wir nur im Schneckentempo weiter gekommen", fügte sie hinzu. Aus diesem Grund gebe es jetzt auch die "intensive Debatte um die Finanzierung des Ausbaus und die Qualifizierung der Erzieherinnen".

In von der Leyens Amtszeit als Familienministerin war der Rechtsanspruch für das Jahr 2013 gesetzlich festgeschrieben worden. In dem Interview warnt die Ministerin auch vor einem flächendeckenden Fachkräftemangel in Deutschland. "Ohne Zuwanderung gehen dem deutschen Arbeitsmarkt bis 2025 mehr als sechs Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter verloren und das allein wegen der demografischen Entwicklung", sagte von der Leyen. Derzeit gebe es zwar nur Engpässe in einigen Berufen, wie Ärzte und Ingenieure, und einigen Regionen. "Inzwischen sieht man auch in bestimmten Regionen in Ausbildungsberufen, wie bei Elektrikern, dass es eng wird", fügte sie hinzu.

Nicht zufrieden zeigte sich von der Leyen mit der bisherigen Vermittlung von arbeitslosen Mitarbeiterinnen der insolventen Drogeriekette Schlecker. "Solange ein Großteil nicht vermittelt ist, können wir überhaupt nicht zufrieden sein", sagte die Ministerin. "Jetzt müssen wir ihnen Mut machen", erklärte sie weiter. "Zunächst sollten wir sie in der Einzelhandelsbranche und ihren angestammten Berufen vermitteln." Aber wenn es gewünscht sei, sollten sie auch durchaus weiter qualifiziert werden - "innerhalb des Handels, in die Versicherungswirtschaft oder, wenn es gewünscht ist, auch in andere Berufe".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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