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Zeitung: Viele Städte mit Mietpreisbremse haben keinen Mietspiegel

Archivmeldung vom 03.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: GG-Berlin / pixelio.de
Bild: GG-Berlin / pixelio.de

Drei Viertel aller Städte mit Mietpreisbremse haben keinen Mietspiegel. Das zeigt eine Analyse der "Süddeutschen Zeitung". In diesen 177 betroffenen Kommunen fehlt damit die Grundlage, um das Gesetz effektiv umzusetzen. Für Mieter und Vermieter ist es ohne Mietspiegel schwierig, die ortsübliche Vergleichsmiete mit geringem Aufwand herauszufinden. Die Bremse kann so nicht wirken, warnen Experten.

"De facto läuft die Mietpreisbremse ohne Mietspiegel ins Leere", sagte Steffen Sebastian, Immobilienökonom an der Universität Regensburg. Nur 62 Gemeinden in Deutschland mit Mietpreisbremse haben auch einen Mietspiegel. Die große Koalition hat die Mietpreisbremse 2015 eingeführt. Sie soll Mieter vor zu hohen Mieten schützen. Bei einer Wiedervermietung darf die Miete höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Bisher haben sechs Bundesländer die Bremse eingeführt. Sie haben insgesamt 239 Städte identifiziert, in denen Mieter geschützt werden sollen, zeigt die SZ-Auswertung. 144 davon sind in Bayern, 68 sind es in Baden-Württemberg, 22 in Nordrhein-Westfalen und drei in Rheinland-Pfalz. Dazu kommen die Stadtstaaten Hamburg und Berlin. Hessen und Bremen wollen die Bremse einführen, womöglich auch Schleswig-Holstein.

In Gemeinden ohne Mietspiegel müssen Mieter und Vermieter auf Alternativen zurückgreifen und sich mit Vergleichswohnungen oder Gutachten behelfen. Mieten von Vergleichswohnungen heranzuziehen, gilt aber als sehr subjektives Verfahren. Gutachten sind teuer, sie kosten meist 1.000 Euro und mehr.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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