FDP fürchtet "Schnellschusslösungen" nach Germania-Insolvenz
Archivmeldung vom 05.02.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie FDP hat im Fall der insolventen Germania vor einer möglichen staatlichen Unterstützung für die Airline gewarnt. "Politisch besteht kein Bedarf an Schnellschusslösungen, bei denen am Ende der Steuerzahler auf offenen Bürgschaften sitzen bleibt, wie das bei Air Berlin der Fall ist", sagte die verbraucherpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Katharina Willkomm, dem "Handelsblatt".
Wilkomm weiter: "Wir müssen zu einer marktwirtschaftlichen Lösung kommen, bei der die Reisenden nicht die Gelackmeierten sind, die auf die Solvenz ihrer Fluggesellschaft vertraut haben." Auch für die gestrandeten Passagiere, die direkt und ohne Versicherung bei Germania gebucht hätten, müsse jetzt eine "unbürokratische Rückreisemöglichkeit" geschaffen werden. Unabhängig davon sollte sich die Politik aus Willkomms Sicht darauf konzentrieren, dass die Behörden vor einer Insolvenz "ihrer Aufsichtspflicht konsequent nachgehen und sich die Reisenden vor der Flugbuchung auch Gedanken machen müssen, wem sie ihr Urlaubs- und Reisegeld anvertrauen".
Die FDP-Politikerin erinnerte zudem daran, dass Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) auf einem erneuten Fluggipfel prüfen will, inwieweit die im vergangenen Jahr vereinbarten Maßnahmen zu Flugverspätungen und -ausfällen von den Airlines und Flughafenbetreibern auch umgesetzt wurden. "Ich erwarte, dass alle Flugunternehmen ihre Informationsangebote bis dahin auf den aktuellen Stand gebracht haben", sagte Willkomm. "Vielleicht ist bis dahin auch Zeit, über einen Auffangfonds der Luftfahrtunternehmen nachzudenken, wie es ihn für solche Fälle in Dänemark gibt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur