AfD will im Streit um Fraktionssaal rechtliche Schritte prüfen

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Im Streit um die Verteilung der Fraktionssäle droht die AfD mit einer Klage. "Wir prüfen rechtliche Schritte", sagte Bernd Baumann, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Fraktion, der "Bild". "Wenn es dabei bleibt, ist das eine weitere massive Beschneidung von Rechten der AfD-Abgeordneten."
Die SPD will den Otto-Wels-Saal im Südwesten des Reichstagsgebäudes behalten, doch auch die AfD, die erstmals mit mehr Abgeordneten als die SPD in den Bundestag eingezogen ist, erhebt Ansprüche. Für die Sozialdemokraten hat der Raum eine große symbolische Bedeutung, da Otto Wels ab 1919 und während der Zeit des Exils von 1933 bis zu seinem Tod 1939 SPD-Vorsitzender war.
Er hielt unter anderem die letzte freie Rede
vor dem Reichstag, bevor das sogenannte "Ermächtigungsgesetz" der
Nationalsozialisten in Kraft trat. Bekannt ist daraus insbesondere der
Satz: "Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht."
Die
AfD pocht als zweitstärkste Fraktion im Bundestag auf den zweitgrößten
Sitzungssaal. "Ich will hierzu baldmöglichst eine offizielle
Entscheidung und habe deshalb dazu die Bundestagspräsidentin
angeschrieben", so Baumann. Laut "Bild" soll ihm auf führender
Mitarbeiterebene der Fraktionen mitgeteilt worden sein, dass die AfD in
den Saal der ehemaligen FDP-Fraktion ziehen soll.
Quelle: dts Nachrichtenagentur