Heftiger Widerstand im Bundestag gegen Umzug des BND nach Berlin
Archivmeldung vom 05.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Bundestag regt sich heftiger Widerstand gegen die Ankündigung der neuen Bundesregierung, an den Plänen zum Umzug des Bundesnachrichtendienstes (BND) von Pullach nach Berlin festzuhalten.
"In einer Zeit, in der die Staatsverschuldung so hoch
ist wie nie und in der wir den Menschen unglaublich viele Belastungen
zumuten, halte ich es nicht für vertretbar, knapp zwei Milliarden
Euro für den Umzug einer Behörde auszugeben", sagte der
stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Wolfgang Bosbach,
der "Rheinischen Post". Der geplante Neubau des BND
in Berlin "wäre das größte staatliche Bauvorhaben seit dem Zweiten
Weltkrieg", sagte Bosbach und kritisierte: "Die Konzentration in
Berlin ist fachlich nicht notwendig und in der Kostenhöhe
unvertretbar." Der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion,
Steffen Kampeter, verwies darauf, dass die Union im
Haushaltsausschuss des Bundestags die entsprechenden
Ausgabenbeschlüsse in den vergangenen Jahren stets abgelehnt habe.
"Die Skepsis bei den Haushaltspolitikern besteht weiter", sagte
Kampeter und forderte: "Die Regierung muss jetzt sowohl die
sicherheitspolitische Notwendigkeit als auch die finanziellen
Auswirkungen eines BND-Umzugs offenlegen."
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post