Bundestag lehnt Frauenquote ab
Archivmeldung vom 18.04.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie schwarz-gelbe Koalition im Bundestag hat die Initiative der Länderkammer für eine gesetzliche Frauenquote abgelehnt. Während 277 Parlamentarier für eine gesetzliche Frauenquote votierten, lehnten 320 Bundestags-Abgeordnete selbige ab, ein Parlamentarier enthielt sich.
Zur Abstimmung stand ein Antrag, der durch eine kurzfristige Änderung seitens der Grünen inhaltlich den Vorstellungen der CDU entsprach. "Entsprechend dem Konsens der Union wird für das Jahr 2020 eine Quote von 30 Prozent Frauenanteil vorgesehen", hieß es in dem Antrag. Der CDU-Vorstand hatte am Montag entschieden, dass im Wahlprogramm eine 30-Prozent-Quote für Frauen in Aufsichtsräten festgehalten werden soll, die ab dem Jahr 2020 gilt.
Döring: FDP auch nach der Wahl gegen Frauenquote
Sollte es nach der nächsten Bundestagswahl erneut zu einer schwarz-gelben Regierungsbildung kommen, wird es nach dem Willen von FDP-Generalsekretär Patrick Döring keine gesetzlich fixierte feste Frauenquote bei der Besetzung von Führungspositionen in der Wirtschaft geben. "Die Union hat sich unnötigerweise selbst in Schwierigkeiten gebracht", sagte Döring der "Leipziger Volkszeitung" zu entsprechenden Versprechungen der Union in ihrem Wahlprogramm. "Wir Liberale wollen Frauen Aufstieg und Karriere ermöglichen, die gesetzliche Quote ist jedoch der falsche Weg", so der FDP-Politiker. Stattdessen seien flexiblere Angebote für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Gründermut und offene Strukturen in Wirtschaft und Gesellschaft nötig. "Bei dieser Haltung werden wir auch nach der Bundestagswahl bleiben", sagte Döring. Zur Verwirklichung ihres Wahlversprechens bliebe der Union damit nur noch eine Koalition mit der SPD oder mit den Grünen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur