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Thüringens Innenminister kritisiert Ramelow

Archivmeldung vom 20.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Georg Maier (2017)
Georg Maier (2017)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Thüringer Innenminister und designierte SPD-Vorsitzende Georg Maier hat das jüngste Plädoyer von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) für eine Direktwahl des Regierungschefs kritisiert. "Eine Direktwahl des Ministerpräsidenten ist keine Lösung", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Maier weiter: "Denn ein direkt gewählter Ministerpräsident würde eine Schwächung des Parlaments bedeuten und den Ministerpräsidenten in eine noch mächtigere Position bringen." Dies berge, wie die Erfahrungen der Weimarer Republik oder der Aufstieg von gefährlichen Populisten heute zeigten, auch Gefahren. Der Vorstoß stehe in einem klaren Widerspruch zur repräsentativen Demokratie, die sich in Deutschland seit Gründung der Bundesrepublik 1949 beziehungsweise der deutschen Vereinigung 1990 gut bewährt habe.

"Hier hat der Ministerpräsident schon wieder aus der Hüfte etwas Gravierendes verlautbart. Ich weiß gar nicht, was da genau Bodo Ramelows Bestreben ist", so Maier. Und weiter: "Vielleicht will er das Bedürfnis in Teilen der Bevölkerung nach einer starken Hand adressieren. Ich stehe jedenfalls ohne Wenn und Aber zur repräsentativen Demokratie." Im Übrigen unterstütze er die beabsichtigte Klarstellung in der Landesverfassung, dass im dritten Wahlgang nur der als gewählt gelte, der mehr Ja- als Nein-Stimmen bekomme, so der SPD-Politiker. "Weiter gehende Veränderungen brauchen wir nicht."

Ramelow hatte der "Thüringer Allgemeinen" gesagt, er sei über eine Änderung der Thüringer Verfassung "verhandlungsbereit", berichtet das RND. Zuvor hatte die Thüringer CDU-Fraktion eine solche Änderung vorgeschlagen, um die Wahl des Regierungschefs klarer zu regeln. Die Christdemokraten wollen erreichen, dass ein Kandidat im dritten Wahlgang mehr Ja- als Nein-Stimmen braucht, um als Ministerpräsident gewählt zu sein. Ramelow monierte jedoch, dass der CDU-Vorschlag weder neu noch kühn sei. "Kühn ist, wenn der Ministerpräsident direkt von den Wählerinnen und Wählern bestimmt wird. Dann bräuchten wir übrigens nur einen Wahlgang und hätten sofort Klarheit", sagte der Linke-Politiker dem Blatt. Die Debatte war im Frühjahr im Umfeld der Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten mit Stimmen der AfD und der anschließenden Wiederwahl Ramelows entstanden. Im April 2021 soll in Thüringen ein neuer Landtag gewählt werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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