Röttgen will Kanzlerkandidatur schon Ende des Jahres klären
Archivmeldung vom 22.08.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttNorbert Röttgen, Kandidat für den CDU-Vorsitz, warnt vor einer erneuten Verschiebung des CDU-Parteitags und verlangt eine Klärung aller Personalfragen bis Jahresende, auch der Kanzlerkandidatur.
"Eine erneute Verschiebung des Parteitags wäre fatal und ein völlig falsches Signal", sagte Röttgen dem "Spiegel": "Die Union muss bis Jahresende alle Personalfragen geklärt haben, inklusive der Kanzlerkandidatur. Wir brauchen zu Beginn des Wahljahres 2021 eine neu legitimierte Führung an der Spitze der Union und Klarheit für die Wähler."
Röttgen sagte weiter: "Ich erwarte von der jetzigen Parteiführung, dass wirklich alle Kreativität angewendet wird, die nötig ist, um den Parteitag stattfinden zu lassen. Es dürfen keinerlei Zweifel daran aufkommen, was wir wollen - nämlich Klarheit und neue Autorität." Zuletzt hatte es in der CDU-Führung intern Diskussionen darüber gegeben, ob der Parteitag angesichts der Corona-Pandemie wie geplant im Dezember stattfinden kann.
Röttgen, der trotz erster Rufe nach einem Rückzug an seiner Kandidatur festhält, will die CDU im Falle eines Erfolgs grundlegend reformieren. "Wir sind gefährdet in unserem Status als Partei der Mitte. Das gehört ausgesprochen. Wir drohen den Kontakt zur jungen Generation zu verlieren", sagte er. Der Außenpolitiker kritisierte den konservativen Ansatz seines Konkurrenten Friedrich Merz. "Natürlich gibt es eine Sehnsucht, den kulturellen Kern der CDU wiederzufinden. Es wird aber nichts wiedergefunden werden", sagte Röttgen: "Zu sagen, dass die alte Sicherheit zurückkommt - das müssen wir als Illusion enttarnen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur