Magdeburg weist Impf-Touristen ab: Ministerin will Sonderweg stoppen
Archivmeldung vom 13.04.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićMagdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) will in der Corona-Pandemie weiterhin ausschließlich Ortsansässige gegen das Virus impfen lassen. Er wolle verhindern, dass zahlreiche Impftermine an Personen aus anderen Bundesländern vergeben werden, sagte er der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung. "Das kann nicht der Sinn sein", so Trümper.
Seit Tagen fährt Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt deshalb einen eigenen, strikten Kurs: Termine im Impfzentrum gibt es nur noch für Personen mit Wohnsitz in Magdeburg. Mit seinem Sonderweg legt sich Trümper offen mit dem Landesgesundheitsministerium unter seiner Parteifreundin Petra Grimm-Benne an. Denn laut Ministerium verstößt Trümper gegen die Bundesimpfverordnung, diese sehe kein Regionalprinzip für die Impfterminvergabe vor.
Grimm-Benne will deshalb durchgreifen. "Wir werden den Oberbürgermeister morgen anweisen, jeden zu impfen, der sich anmeldet", sagte sie dem Blatt. "Es ist nicht sein Impfstoff, sondern Bundesimpfstoff. Er ist nur Dienstleister." Trümper sieht sich derweil im Recht: Seine Kommune impft bereits Über-60-Jährige gegen das Coronavirus, ist damit schneller als andere Städte und Landkreise. "Das Resultat war, dass wir nach Ostern 40 Prozent der Termine an Auswärtige vergeben haben, etwa 2.500 Impfungen", betonte Trümper. Angereist seien Personen aus Hamburg, München und Niedersachsen.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)