Lauterbach: "Sicherheitsrisiko" durch psychisch kranke Flüchtlinge
Im Zusammenhang mit der Gewalttat von Aschaffenburg hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor einem "Sicherheitsrisiko" durch psychisch erkrankte Geflüchtete gewarnt und zugleich mit einer Verordnung dafür geworben, mehr Therapieplätze bereitzustellen.
"Deutschland hat ein Sicherheitsrisiko. Viele Menschen, die nach Kriegs-
und Fluchterfahrung zu uns kommen, entwickeln schwere psychische
Erkrankungen und sind daher häufig eine Gefahr für sich und andere",
sagte Lauterbach den Tageszeitungen der Funke-Mediengruppe
(Samstagsausgaben). "Ohne Therapie, das darf niemand leugnen, stellen
sie eine Gefährdung dar."
Zugleich hob der SPD-Politiker hervor,
dass es für Asylsuchende, Obdachlose, Vorbestrafte oder Drogenabhängige
"fast keinen Zugang zu ambulanten Therapieplätzen" gebe. Lauterbach
ergänzte: "Deswegen schaffen wir spezielle Niederlassungen für Ärzte und
Psychotherapeuten, die genau diese Kranken und andere besonders
vernachlässigte Patienten behandeln."
Der Gesundheitsminister
verwies auf eine Rechtsverordnung, die seit November vergangenen Jahres
vorliege und nach Angaben der Regierung im Februar im Bundesrat
beschlossen werden soll. Mit der Verordnung will das Ministerium einen
neuen "Ermächtigungstatbestand" für Ärzte sowie Psychotherapeuten in der
Zulassungsverordnung schaffen. Damit würden "zielgerichtet und
niedrigschwellig zusätzliche ambulante psychotherapeutische und
psychiatrische Behandlungskapazitäten bereitgestellt", heißt es in dem
Entwurf zu der Verordnung.
Laut Bundesregierung können künftig
Ärzte und Psychotherapeuten eine Zulassung bekommen, wenn sie
ausschließlich "genau diese vulnerablen Patientinnen und Patienten"
behandeln, also etwa Menschen mit Fluchtgeschichte. Die Regelung sieht
demnach auch eine Pflicht zur Kooperation mit geeigneten Einrichtungen
oder Diensten vor, wie etwa der Sucht- oder Krisenhilfe.
Am
Mittwoch hatte in Aschaffenburg mutmaßlich ein 28 Jahre alter
Asylsuchender aus Afghanistan ein kleines Kind marokkanischer Abstammung
und einen 41 Jahre alten Mann mit einem Messer erstochen. Der Afghane
war bereits mehrfach mit Gewalttaten aufgefallen. Zudem war er mehrfach
für kurze Zeit durch die Polizei in eine psychiatrische Klinik
eingewiesen worden, wurde jedoch nach kurzer Zeit entlassen.
Hintergründe zum Täter ermittelt die Polizei derzeit. Aktuell ist der
Beschuldigte in einer forensischen Psychiatrie untergebracht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur