Entwicklungsministerin fordert Milliardärssteuer
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) spricht sich angesichts der Ergebnisse des neuen Oxfam-Berichts zur weltweiten Vermögensverteilung für eine Milliardärssteuer aus.
"Die Ultrareichen müssen mit einer Milliardärssteuer mehr zum Wohle der
Gesellschaft beitragen: durch Investitionen in die Bildung unserer
Kinder, in den Klimaschutz oder eine gute medizinische Versorgung",
sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe
(Montagsausgaben).
"Die Vermögen einiger weniger Männer nehmen
immer extremere Ausmaße an", kritisierte Schulze. Während rund ein
Drittel der Menschen in Armut verharre, würden die reichsten Milliardäre
täglich im Schnitt um 100 Millionen US-Dollar reicher. "Das ist nicht
nur zutiefst ungerecht, es belässt auch zu viel Geld in den Händen
weniger, anstatt es in eine nachhaltige Entwicklung für alle zu
investieren", sagte Schulze.
Prozentual gesehen würden die
meisten Milliardäre derzeit weniger Steuern als eine Ärztin oder eine
Reinigungskraft zahlen. "Schon mit sehr kleinen Steuersätzen auf die
Vermögen Ultrareicher könnte man viele Probleme lösen", sagte die
Entwicklungsministerin. Sie unterstütze Südafrika, das seit Dezember die
G20-Präsidentschaft innehat, dabei, eine globale Mindeststeuer für
Milliardäre auf den Weg zu bringen. Die Entwicklungsorganisation Oxfam
stellt am Montag anlässlich des Starts des Weltwirtschaftsforums in
Davos seinen Ungleichheitsbericht vor.
Quelle: dts Nachrichtenagentur