SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet mit zweiter Corona-Welle im Herbst
Archivmeldung vom 09.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer SPD-Gesundheitsexperte und studierte Epidemiologe Karl Lauterbach rechnet mit einer zweiten Welle von Corona-Infektionen im Herbst. Es sei nicht mehr möglich, das Virus noch zu stoppen, "denn eine kritische Zahl von Infektionen ist auch in Deutschland längst erreicht", sagte Lauterbach der "Saarbrücker Zeitung".
Lauterbach weiter: "Die Strategie des Austretens ist vorbei. Jetzt muss es gelingen, mit möglichst wenig Fällen in den Sommer zu kommen, bevor wir dann im Herbst mit einer zweiten, starken Welle rechnen müssen." Die Zeit müsse genutzt werden, um das Gesundheitswesen besser vorzubereiten. "Es müssen mehr Leute als jetzt gleichzeitig beatmet werden können. Es muss mehr Isolierstationen geben und auch mehr Schutzmaterial für das Klinikpersonal und die Hausärzte."
Lauterbach nannte die Abriegelung Norditaliens durch die dortige Regierung angemessen und sinnvoll, weil damit der Versuch unternommen werde, die Ausbreitung der Seuche in anderen Teilen von Italien zu verhindern oder zu verlangsamen. In Deutschland sei Derartiges "auf absehbare Zeit" nicht in Sicht und auch schwer umsetzbar, fügte Lauterbach hinzu.
Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)