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Bildungsministerin will schulische Online-Infrastruktur aufbauen

Archivmeldung vom 27.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
EDV, IT, Computer, Schule (Symbolbild)
EDV, IT, Computer, Schule (Symbolbild)

Bild: Paulwip / pixelio.de

Die Schüler in Deutschland sind längst nicht alle mit den technischen Voraussetzungen für das Lernen zu Hause ausgerüstet, worauf das Bundesbildungsministerium jetzt reagieren will. "Wir unternehmen in diesen Tagen vielfältige Anstrengungen zur Unterstützung der Länder, den Unterricht soweit es geht aufrecht zu erhalten", sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

In einem ersten Schritt seien kurzfristig aus dem Digitalpakt 100 Millionen Euro mobilisiert worden, "damit die Länder eine Online-Infrastruktur aufbauen und zeitlich befristet auch Online-Lernprogramme anschaffen können".

Die Länder "haben nach unserer Zusage rasch ein länderübergreifendes Projekt zur Entwicklung und Inbetriebnahme eines gemeinsamen Sofortportals für frei zugängliche Bildungsmedien sowie zum weiteren Ausbau einer technischen Plattform der zukünftigen ländergemeinsamen Bildungsmedieninfrastruktur entwickelt". Das heiße "Sodix". Damit werde rasch ein länderübergreifendes Medienportal auf- und ausgebaut, das sowohl von Lehrern als auch Eltern und Schülern genutzt werden könne. "Wir bieten so kurzfristige Unterstützung, die gleichzeitig genau das schafft, was über den Digitalpakt initiiert wird: Ein innovatives und zukunftsgerichtetes Lehr- und Lernkonzept", so die CDU-Politikerin.

"Es hat sich bei Corona gezeigt, dass längst nicht alle Schüler zu Hause so ausgerüstet sind, dass es mit dem Homeschooling klappt", sagte der Vorsitzende des Bildungsausschusses, Ernst Dieter Rossmann (SPD), der FAS. Oft scheitere es am Drucker oder am Handy, nicht jedes Kind sei digital erreichbar. Auch die Lehrer brächten unterschiedliche Voraussetzungen mit. "Da müssen wir die Mittel aus dem Digitalpakt flexibler einsetzen, etwa für Klassensätze von Endgeräten, die auch nach Hause ausgeliehen werden können", so Rossmann. Er beklagte im Zusammenhang mit dem Digitalpakt für die Schulen: "Wir haben 2,5 Jahre verloren, weil sich Bildungsministerin Wanka damals nicht um die verfassungsrechtliche Seite gekümmert hat." Jetzt aber seien die Verwaltungsvereinbarungen mit den Ländern abgeschlossen. "Das Geld kann fließen, aber nun brauchen die Schulen Zeit, um das alles umzusetzen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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