Ost-Beauftragter der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), will Demokratie in Ostdeutschland durch Wiederbelebung der Runden Tische stärken
Archivmeldung vom 03.01.2022
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer neue Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), will zur Stärkung der Demokratie in Ostdeutschland die Runden Tische wiederbeleben. "Die Runden Tische sind eine im Osten erarbeitete Tradition ohne hohe Eintrittsbarrieren wie bei einer Partei", sagte Schneider dem "Tagesspiegel am Sonntag".
Er werde in seinem Amt "viel übers Land fahren und überparteiliche und niedrigschwellige Diskussionsangebote machen", kündigte Schneider an. Dabei müssten vor Ort die Verantwortlichen aus den Kommunen und Landesregierungen einbezogen sein. "So kann man die Menschen erreichen." An den Runden Tischen wurde 1989 und 1990 der friedliche Übergang der DDR in eine demokratische Gesellschaft in zentralen und regionalen Gesprächsforen diskutiert und mitorganisiert.
Schneider (SPD) plädiert für allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus
Der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), bekennt sich zur möglichen Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus: "Es gibt in Teilen der Gesellschaft eine Vereinzelung. Allein dieser Schaden ist meines Erachtens größer als der Eingriff durch eine Impfpflicht", sagte der ehemalige parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion dem "Tagesspiegel am Sonntag". In manchen Ecken Ostdeutschlands sei die Lage besonders angespannt. "Der Trotz und die Wut der Leute, woher auch immer sie kommen, richten sich am Ende gegen sie selbst." Schneider bekannte: "Ich habe mir nicht vorstellen können, dass es gerade im Osten so harten Widerstand gibt."
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Quelle: Der Tagesspiegel (ots)