Union gegen Verlängerung der Mietpreisbremse
Nach dem Bruch der Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP will die Union die geplante Verlängerung der Mietpreisbremse im Bundestag nicht unterstützen. "Gegen steigende Mieten brauchen wir nicht mehr Regulierung, sondern mehr Wohnungsbau", sagte der baupolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jan-Marco Luczak (CDU), dem "Handelsblatt".
"Es nutzt nichts, an den Symptomen herumzudoktern, wir müssen an die
Ursachen ran: Wir müssen mehr, schneller und kostengünstiger bauen."
Luczak
argumentierte auch mit verfassungsrechtlichen Bedenken. "Eine
Verlängerung der Mietpreisbremse ist verfassungsrechtlich kaum mehr
begründbar", behauptete er. Sie sei immer als befristetes Instrument
konzipiert gewesen und könne nicht "beliebig oft" verlängert werden.
Noch
vor vier Wochen hatte der damalige und mittlerweile zurückgetretene
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) den Referentenentwurf für die
Verlängerung der Mietpreisbremse präsentiert. Mit der Regelung können
die Bundesländer bestimmte Regionen als "angespannte Wohnungsmärkte"
ausweisen und dort die Mietpreisbremse nutzen. Somit darf die Höhe der
Miete bei Wiedervermietung maximal zehn Prozent über dem Niveau der
ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Die Regelung läuft Ende 2025 aus
und soll nach den Plänen der zerbrochenen Regierungskoalition bis Ende
2028 verlängert werden. Allerdings ist fraglich, ob es noch vor der
Neuwahl zum Kabinettsbeschluss kommt und sich dann eine parlamentarische
Mehrheit für das Vorhaben findet.
SPD und Grüne drängen die
Union, der Verlängerung der Mietpreisbremse zuzustimmen. "Die Union hat
die Mietpreisbremse 2015 mit eingeführt", sagte Hanna Steinmüller,
Berichterstatterin der Grünen-Bundestagsfraktion für Wohnungs- und
Mietenpolitik, der Zeitung. Sie gehe davon aus, dass auch in der
CDU/CSU-Fraktion der Schutz von Mietern vor überhöhten Mieten einen
hohen Stellenwert habe. Für Menschen in Berlin, Hamburg,
Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sei die Verlängerung "ganz
besonders dringend", denn hier liefen die bestehenden Verordnungen Mitte
2025 aus.
Der baupolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion,
Bernhard Daldrup, sagte dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe), es sei
wichtig, das Vorhaben noch zu verabschieden. Ob die Union "ihrer
Verantwortung gerecht" werde und im Interesse der vielen Millionen
Mieter im Land der Vorlage zustimme, können man heute noch nicht sagen.
"Nur darf sie sich nicht länger wegducken".
Quelle: dts Nachrichtenagentur