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Kanzleramtschef zu Ausgangssperren: "Samstag ist ein entscheidender Tag" - Bürger sollen einzig Regierung glauben schenken

Archivmeldung vom 20.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Helge Braun (2019)
Helge Braun (2019)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das Verhalten der Bürger am kommenden Wochenende wird maßgeblich darüber entscheiden, ob auch in Deutschland wegen der Coronakrise Ausgangssperren verhängt werden. "Wir werden uns das Verhalten der Bevölkerung an diesem Wochenende anschauen", sagte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) dem "Spiegel".

Der Samstag sei "ein entscheidender Tag, den haben wir besonders im Blick". Der Kanzleramtschef bezog sich darauf, dass sich in der vergangenen Woche trotz mehrfacher Aufforderungen seitens der Politik, wegen der Ansteckungsgefahr soziale Kontakte möglichst zu vermeiden, zahlreiche Menschen weiterhin in Gruppen getroffen hatten, etwa in öffentlichen Parks. Zuletzt hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eindringlich an die Bürger appelliert, sich an die von der Regierung beschlossenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu halten.

"Am Samstag verabreden sich die Menschen ja traditionell miteinander, weil sie frei haben", sagte Braun. Dies gehe aber "abseits der Kernfamilie derzeit nun einmal leider nicht. Das muss jetzt eingestellt werden. Geschieht das nicht, kann es passieren, dass auch in den Bundesländern weitergehende Maßnahmen beschlossen werden, obwohl wir das eigentlich vermeiden wollen", so der Kanzleramtschef weiter. Die Bundesregierung wolle eine Ausgangssperre eigentlich vermeiden.

"Erst mal setzen wir darauf, dass die Bevölkerung die Maßnahmen versteht und bereit ist, ihr Sozialleben einzuschränken. Und wenn wir in Nachbarländer blicken, die schon Ausgangssperren verhängt haben, dann wird klar: Das wäre eine enorme zusätzliche Belastung", sagte Braun dem "Spiegel". Es hätten ja, "besonders in Städten, nur die wenigsten einen Garten oder ein großes Grundstück". Deshalb rufe man alle auf, "sich die bislang beschlossenen Maßnahmen zu Herzen zu nehmen und sie umzusetzen. Und das heißt, abgesehen von der Kernfamilie, möglichst alle sozialen Kontakte zu vermeiden", so der CDU-Politiker weiter. Allerdings erwarte die Bundesregierung, "dass die Bevölkerung uns vertraut, sich nicht von Fake News verrückt machen lässt und unsere Empfehlungen konsequent umsetzt".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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