Steuereinnahmen steigen - bisherige Jahresschätzung bleibt fraglich
Archivmeldung vom 22.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Steuereinnahmen haben im September weiter aufgeholt - aber ob das bisherige Jahresziel noch erreicht werden kann, bleibt unwahrscheinlich. Insgesamt nahmen Bund und Länder im neunten Monat des Jahres 6,9 Prozent mehr ein als im Vorjahr, wie aus dem neuen Monatsbericht hervorgeht, den das Bundesfinanzministerium am Dienstagmorgen veröffentlicht.
Die ersten neun Monate zusammengerechnet liegt das Plus jetzt bei 2,9
Prozent. Fürs ganze Jahr 2024 hatten die Steuerschätzer aber bis zuletzt
4,1 Prozent mehr eingeplant als 2023, und das wird wohl eher nichts.
Die neue Steuerschätzung wird am Donnerstag veröffentlicht.
Der
Zuwachs beim Aufkommen aus den Gemeinschaftsteuern, die den größten Teil
des Steueraufkommens ausmachen, lag bei 7,5 Prozent. Der kräftige
Anstieg der Einnahmen bei der Abgeltungsteuer auf Zins- und
Veräußerungserträge setzte sich dabei fort. Ein Einnahmeplus war darüber
hinaus bei den Steuern vom Umsatz, der Lohnsteuer und der veranlagten
Einkommensteuer zu verzeichnen. Dagegen verringerten sich die Aufkommen
der Körperschaftsteuer und der nicht veranlagten Steuern vom Ertrag
gegenüber dem Vorjahresmonat.
Konkret verzeichneten die Einnahmen
aus den Steuern vom Umsatz nach Rückgängen im Juli und August im
Berichtsmonat einen merklichen Anstieg um 13,5 Prozent. Kumuliert ergab
sich in diesem Jahr bis einschließlich September allerdings nur ein
leichter Zuwachs um 2,0 Prozent.
Die zweitwichtigsten Steuerart,
die Lohnsteuer, verzeichnete im Vorjahresvergleich ein Plus von 5,9
Prozent. Bei annähernd unveränderten Kindergeldzahlungen sei der Anstieg
allein auf die Entwicklung des Bruttoaufkommens zurückzuführen, so das
Ministerium. Dahinter standen wohl weiterhin merklich steigende
Nominallöhne sowie ein rückläufiges Gewicht der steuerfreien
Inflationsausgleichsprämien im Vorjahresvergleich. Dagegen nahmen die
Impulse aus der Erwerbstätigkeit infolge der schwachen Konjunktur
gegenüber dem Vorjahr immer weiter ab.
Die Einnahmen aus den
Bundessteuern waren im September um 0,7 Prozent niedriger als im
Vorjahresmonat. Das Aufkommen aus den Ländersteuern stieg dagegen im
September 2024 kräftig um knapp 18 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat
an.
Quelle: dts Nachrichtenagentur