Digitalministerium: Normenkontrollrat dringt auf Bürokratieabbau
Die Vizevorsitzende des Nationalen Normenkontrollrats (NKR), Sabine Kuhlmann, hat das geplante neue Digitalministerium grundsätzlich begrüßt, zugleich aber auf Netto-Bürokratieabbau gedrungen. "Dass es diese neue fachliche Verankerung gibt, ist erst mal positiv", sagte Kuhlmann der "Rheinischen Post" mit Blick auf das neue Digitalisierungs-Ministerium. "Es gibt dem Thema ein neues Gewicht."
Die andere Frage sei, wie man trotzdem netto zu mehr Bürokratieabbau
komme. "Wenn einerseits ein neues Ministerium geschaffen wird, das beim
Aufbau und der Zuordnung mit gewissen Transaktionskosten verbunden ist,
muss man andererseits umso mehr Wert auf andere Maßnahmen zum
Bürokratieabbau legen", sagte die Verwaltungswissenschaftlerin.
Dabei
sieht sie durch die von Union und SPD geplanten Maßnahmen ein
"deutliches Einsparpotenzial". "Die Bürokratiekosten sollen um 25
Prozent reduziert und der Erfüllungsaufwand, also die Kosten für die
Einhaltung von bestimmten bürokratischen Vorgaben, um zehn Milliarden
Euro in vier Jahren gesenkt werden", so Kuhlmann. Das könne mit den
geplanten Maßnahmen erreicht werden.
Auch den geplanten
Personalabbau in der Ministerial- und Bundestagsverwaltung um mindestens
acht Prozent bis 2029 begrüßte Kuhlmann. "Es macht schon Sinn, den
Personalaufwuchs der letzten Jahre zu hinterfragen. Dieser Rückbau
sollte aber ausdrücklich nicht die Vollzugsebene betreffen, da haben wir
eher ein Defizit. Auch die Halbierung der Beauftragten kann einen guten
Beitrag leisten", so die NKR-Vize weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur