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Berlin zieht umstrittene Asylunterkunft in Tempelhofer Hangars vor Weihnachten leer

Archivmeldung vom 20.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Flugsteighalle mit Vorfeld der Tempelhofer Hangars
Flugsteighalle mit Vorfeld der Tempelhofer Hangars

Foto: Gryffindor
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Insgesamt 259 Geflüchtete können nach Informationen der in Berlin erscheinenenden Tageszeitung »neuen deutschland« noch vor Weihnachten aus den Hangars des ehemaligen Flughafen Tempelhof ausziehen. Die Hangars, die zurzeit als Ankunftszentrum genutzt werden, sollen freigezogen werden. Dem Vernehmen nach wird der größte Teil der Flüchtlinge in einer Gemeinschaftsunterkunft in der Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne in Spandau untergebracht.

Für betroffene Familien wird darüber hinaus nach einer anderen Lösung gesucht. Bereits vor zwei Jahren hatte Rot-Rot-Grün im Koalitionsvertrag die Schließung des Ankunftszentrums vereinbart. Die zuständige Senatsverwaltung von Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Linkspartei) setzt sich seitdem für eine Lösung für die Geflüchteten in den Tempelhofer Hangars ein. Zwei Quadratmeter pro Person, nach oben offene Schlafkabinen, keinerlei Privatsphäre: Die Unterbringung der Geflüchteten in den Tempelhofer Hangars stand immer wieder in der Kritik. Der Berliner Flüchtlingsrat hatte zuletzt zum Tag der Menschenrechte vor einer Woche die aus seiner Sicht »katastrophalen Zustände« in der Unterkunft für Asylbewerber kritisiert. Die Flüchtlingsunterstützer forderten seinerzeit, dass die Hangars geschlossen werden.

Auch auf dem Landesparteitag der Linkspartei am vergangenen Wochenende war die Forderung nach der Schließung der Unterbringung in der menschenunwürdigen Unterkunft gefordert worden. Das scheint nun in Sicht zu sein. Mit dem Umzug nach Spandau ist unterdessen keine Verlagerung des Ankunftszentrums für Flüchtlinge in Berlin verknüpft. Rund 700 Asylsuchende kommen im Durchschnitt monatlich in Berlin an, im Oktober waren es über tausend. Rot-Rot-Grün hatte deshalb bereits im Oktober festgelegt, dass das neue Ankunftszentrum für Geflüchtete in der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik in Reinickendorf errichtet werden soll. Es soll bis Ende des kommenden Jahres fertig sein. Nach dem Schließen des Ankunftszentrums in den Hangars auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof ist nach nd-Informationen eine Zwischenlösung in Prüfung. Das zuständige Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten ist in Gesprächen mit der Prisod, die auf dem Gelände der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Klinik eine Gemeinschaftsunterkunft betreibt. Die Interimslösung für ein Ankunftszentrum für die Berliner Flüchtlinge könnte also auch in Reinickendorf gefunden werden, wenn alles klappt.

Quelle: neues deutschland (ots)

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