Özdemir: Merkel gab Guttenberg den "Todeskuss"
Archivmeldung vom 07.03.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür den Rücktritt von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg trägt nach Ansicht der Grünen die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin eine Mitverantwortung. "Angela Merkels Strategie, Guttenberg zu retten, indem sie die deutsche Wissenschaft der Lächerlichkeit preisgibt, war für Guttenberg der Todeskuss", sagte Grünen-Parteichef Cem Özdemir der "Rheinischen Post".
Bei dem Versuch, ihren Verteidgungsminsiter zu halten, habe sie ihn in den Abgrund gezogen. Özdemir war vor Jahren selbst von allen Ämtern zurückgetreten und nach seinem politischen Comeback zum Parteichef aufgestiegen. Ob auch Guttenberg ein solcher Weg bevorsteht, wollte Özdemir nicht voraussehen. "Da haben die Parteien und vor allem die Wählerinnen und Wähler ein Wort mitzureden", sagte Özdemir. Vor allem hänge es davon ab, wie Guttenberg selbst damit umgehe. Er müsse alles aufarbeiten und mit sich selbst ins Reine kommen. "Und dann muss er entscheiden, was er mit seinem weiteren Lebenswerg macht, er ist ja noch jung", betonte Özdemir.
Mappus findet den Begriff der "Menschenjagd" auf Karl-Theodor zu Guttenberg "nicht ganz falsch"
Baden-Württembergs Stefan Mappus (CDU), hat Verständnis für die Begrifflichkeit "Menschenjagd" geäußert, die der Vater des früheren Bundesverteidigungsministers, Enoch zu Guttenberg mit Blick auf die jüngsten Vorgänge um Sohn Karl-Theodor am Sonnabend auf einer Soli-Kundgebung in Guttenberg gefunden hatte. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" sagte Mappus: "Karl-Theodor zu Guttenberg hat einen großen Fehler gemacht, ich will das nicht klein reden." Der CSU-Politiker habe aber "die größtmögliche Konsequenz mit seinem Rücktritt gezogen, sozusagen die Höchststrafe für Politiker", stellte Mappus klar. "Aber angesichts dessen, was Sigmar Gabriel und Jürgen Trittin im Bundestag gemacht haben, liegt der Vater von Karl-Theodor zu Guttenberg mit seiner Feststellung nicht so ganz falsch."
Quelle: Rheinische Post / Leipziger Volkszeitung