Sachsens DGB-Landesvize verlangt Neustart für Strukturwandel in Kohlerevieren
Archivmeldung vom 31.01.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie stellvertretende Vorsitzende des DGB Sachsen Daniela Kolbe plädiert für einen Neustart des Strukturwandels in den Braunkohlerevieren. "Es werden bisher zu wenig Impulse für die Zukunft der Region gesetzt. ob der Prozess nicht neu gestartet werden muss".
Kolbe weiter: "Wenn die Kohle geht, und mit ihr viele gut bezahlte Jobs, dann müssen neue, gleichwertige Arbeitsplätze entstehen, damit den Menschen und den Regionen Sicherheit gegeben wird. Das sehen wir bisher zu wenig", sagte Kolbe der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "nd.DerTag". Nicht zuletzt angesichts der Ankündigung der neuen Bundesregierung, den Kohleausstieg von 2038 auf 2030 vorzuziehen, müsse man "jetzt darüber reden,
Nach Ansicht von Kolbe, die bis 2021 für die SPD im Bundestag saß, müssen die Fördergelder für den Strukturwandel Effekte für die Reviere haben und zu neuen, gut bezahlten Arbeitsplätzen führen. Derzeit würden aus dem Budget von 40 Milliarden Euro beispielsweise auch lang geplante Verkehrsprojekte finanziert: "Das ist alles Geld, was für den eigentlichen Strukturwandel fehlt." Kolbe warnte vor einem Scheitern des Prozesses: "Das würde viel Vertrauen bei den Menschen in den Revieren kosten und zu großer Sorge und Unzufriedenheit führen." Besonders in den ostdeutschen Kohleregionen müsse die Transformation besser gelingen als der Strukturbruch nach 1990 mit dem Verlust Tausender Arbeitsplätze, sagte die Gewerkschafterin: "Ich kann gut nachvollziehen, dass Menschen so etwas nicht noch einmal erleben wollen."
Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)