Verbraucherschützer verlangen Lebensmittelüberwachung neu zu organisieren
Archivmeldung vom 14.10.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie Verbraucherzentrale Bundesverband fordert in dem rbb-Verbrauchermagazin "Super.Markt", die Kontrollen komplett in die übergeordnete Zuständigkeit der Bundesländer zu geben.
"In dem Wurstskandal sehen wir, dass die kommunalen Lebensmittelbehörden absolut überfordert waren. Sie haben nicht schnell genug reagiert. Die Länder müssen die Kompetenz für Kontrollen bekommen - und wenn es deutschlandweite Skandale sind, muss der Bund übernehmen können."
Vorstand Klaus Müller meint weiter, dies dürfe angesichts der zunehmenden Größe der Betriebe nicht am föderalen System scheitern. Experten bemängeln schon länger, 1500 Lebensmittelkontrolleure in Deutschland seien nicht ausreichend, um systematisch und gründlich gegen Hygieneverstöße bei der Verarbeitung von Lebensmitteln vorzugehen.
"Wir bräuchten deutschlandweit locker die doppelte Anzahl an Lebensmittelkontrolleuren, um die Arbeit zu schaffen" sagt Franz Voll gegenüber der Verbrauchersendung SUPER.MARKT. Der ehemalige Lebensmittelkontrolleur und Buchautor kritisiert weiter, dass Betriebe statistisch gesehen nur aller zwei bis drei Jahre kontrolliert würden. Selbst dann ist eine Vielzahl der Kontrollen angemeldet.
"Da wir keinen Bauplan vom Betriebsgelände haben, kennen wir nicht alle Räume. Dinge, die wir nicht sehen sollen, sehen wir nicht. Das ist die Regel." Wenn sich das nicht ändere, werde auch in Zukunft die Reihe der Skandale nicht abreißen. Recherchen des rbb-Verbrauchermagazins bei Händlern und Gastronomen haben ergeben, dass einmal veröffentlichte Rückrufe zwar zügig und umfassend umgesetzt werden. Verbraucher seien jedoch empört über das Ausmaß des Versagens der Kontrollbehörden.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)