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Grüne kritisieren: Zu wenig Fahrradstellplätze in niedersächsischen Fernzügen

Archivmeldung vom 16.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Sven-Christian Kindler (2014)
Sven-Christian Kindler (2014)

Foto: Martin Rulsch
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Zahl der Fahrradstellplätze in Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn, die durch Niedersachsen fahren, hat sich in den vergangenen Jahren kaum erhöht. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des niedersächsischen Grünen-Bundestagsabgeordneten Sven-Christian Kindler hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vorliegt.

Laut Ministerium ist die Anzahl der Fahrradstellplätze in den 13 niedersächsischen Verbindungen sehr unterschiedlich: So gibt es auf der Strecke von Hamburg nach Frankfurt und München nur acht Plätze für mitgenommene Fahrräder, die Verbindung zwischen Westerland und Sylt hingegen bietet 32 Abstellmöglichkeiten.

"Das Angebot bleibt in Niedersachsen meilenweit hinter dem potenziellen Bedarf zurück", sagte Kindler, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen, der "NOZ". Was im Regionalverkehr eine Selbstverständlichkeit ist, ist für die Bahn und die Kunden im Fernverkehr noch immer eine Herausforderung." Kindler kritisierte: "Schon seit 2011 sagt die Bahn immer wieder zu, mehr Stellplätze für Fahrräder zu schaffen, aber bisher ist da viel zu wenig passiert."

Die Zahlen des Verkehrsministeriums zeigen, dass Reisenden auf der Strecke von Stralsund über Hamburg, Kassel, Marburg und Frankfurt nach Karlsruhe nur drei Stellplätze zur Verfügung stehen. Die Verbindung zwischen Berchtesgaden und Oberstdorf bietet derweil 32 Fahrradstellplätze. Auf der Strecke von Amsterdam nach Berlin über Hannover gibt es den Angaben des Verkehrsministeriums zufolge 16 Abstellmöglichkeiten für Räder. Die Verbindung vom Ruhrgebiet nach Berlin ist mit mindestens zehn und maximal 16 Fahrradplätzen ausgestattet. Auf manchen Verbindungen stehen die Stellplätze zudem nur auf einigen Abschnitten und nicht auf der gesamten Strecke zur Verfügung.

Mit Blick auf diese Zahlen sagte Kindler: "Das kann nicht der Anspruch einer Bahn sein, die das Rückgrat der Verkehrswende sein will." Für eine Verbesserung der Situation sieht der Grünen-Politiker Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in der Pflicht: "Statt bei der Bahnpolitik unbeteiligt danebenzustehen und sich nur für den Straßenbau zu interessieren, sollte Minister Scheuer dafür sorgen, dass die Radstellplätze bei der Bahn zügig aufgestockt werden." Kindler forderte, dass bei der Beschaffung neuer Züge ebenfalls darauf gedrängt werden solle, genügend Radstellplätze zur Verfügung zu stellen: "Bei einem besseren Angebot an Stellplätzen würden auch die Nachfrage und die Auslastung anziehen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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