Müller will mit Hilfe deutscher Kommunen Fluchtursachen bekämpfen
Archivmeldung vom 25.10.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttBundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will die Kompetenzen von rund 2,2 Millionen Mitarbeitern in deutschen Kommunen nutzen, um Fluchtursachen in den Ländern rund um Syrien zu bekämpfen. "Deutsche Kommunen können mit ihrem Wissen, Fertigkeiten und Erfahrungen zur Stabilisierung von Aufnahmekommunen vor Ort beitragen", sagte Müller der "Welt".
Sie seien erfahren in Abfallentsorgung, Wassermanagement, Energieversorgung und lokaler Verwaltung. Hier setzt die neue Initiative "Kommunales Know-how für Nahost" an, die Müller am Dienstag in München vorstellen will. Müller will Partnerschaften zwischen deutschen Kommunen und Städten in Jordanien, im Libanon und der Türkei vermitteln; in diesen Ländern leben derzeit 90 Prozent der rund fünf Millionen syrischen Flüchtlinge.
Wo die Lebensbedingungen gut sind - so das Kalkül der Ministers - werden sich die Menschen nicht weiter auf den gefährlichen Weg nach Europa machen. "Viele der Aufnahmekommunen sind längst überfordert", sagte Müller. Die erste Städtepartnerschaft ist bereits in Vorbereitung. München will die türkische Stadt Mardin, die rund 20 Kilometer nördlich der Grenze zu Syrien liegt, bei der Versorgung von rund 100.000 syrischen Flüchtlingen unterstützen.
Vorgesehen ist auch, geflüchteten Menschen die Möglichkeit zur Qualifizierung und Ausbildung in der deutschen Kommunalverwaltung zu geben, um sich auf die Rückkehr in ihre Herkunftsländer vorzubereiten. Müller sagte, damit solle auch langfristig ein Beitrag zum Wiederaufbau syrischer Kommunen geleistet werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur