Laumann beklagt Wettbewerb über Löhne im Handel
Archivmeldung vom 15.06.2018
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Freigeschaltet durch André OttNRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat Tendenzen im Handel zu Lohndumping kritisiert und sich offen dafür gezeigt, mehr Tarifverträge für allgemeinverbindlich zu erklären. Viele Jahre habe im Handel ein Konsens gegolten, dass die Löhne nicht Gegenstand des Wettbewerbs sein sollten, sagte Laumann der WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung.
Heute finde aber "der Verdrängungswettbewerb im deutschen Einzelhandel leider zunehmend auf dem Rücken der Beschäftigten statt". Wenn dies der Fall sei, "kann eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung eines Tarifvertrags ein geeignetes Mittel sein", sagte er der WAZ. Und: "Daran hat auch die Politik ein Interesse. Denn Lohndumping ist kein tragfähiges Konzept, sondern führt zu Verwerfungen in der Gesellschaft bis hin zur Rente, die am Ende des Tages durch staatliche Leistungen aufgestockt werden muss", sagte Laumann, "das können wir so nicht wollen."
Tarifverträge können je nach Geltungsbereich von der Bundes- oder einer Landesregierung für allgemeinverbindlich erklärt werden. Allerdings müssen sowohl die Arbeitnehmer- als auch die Mehrheit der Arbeitgeber wollen. In NRW sind zuletzt etwa die Tarifverträge im Friseurhandwerk und im Gastgewerbe für allgemeinverbindlich erklärt worden.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)