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Angela Merkel im RTL-Sommerinterview: Guantánamo Thema bei Bush-Besuch

Archivmeldung vom 11.07.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In ihrem ersten Sommerinterview hat sich Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am Nachmittag gegenüber dem Fernsehsender RTL auch zu dem bevorstehenden Deutschland-Besuch des amerikanischen Präsidenten George W. Bush geäußert.

Thema der politischen Gespräche werde neben dem Iran, Nordkorea, der Welthandelsrunde und der Energiepolitik auch das US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba sein. Äußerungen von Dr. Angela Merkel im Wortlaut:

Guantanamo:
"Ich habe bei jedem Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten dieses Thema besprochen. Der amerikanische Präsident hat bei seinem letzten Europaaufenthalt in Wien noch mal darauf hingewiesen, dass auch die Amerikaner möchten, dass hier ein Ende absehbar ist, dass man damit verbunden aber natürlich auch die damit verbundenen Sicherheitsfragen klären muss. Das Ende darf nicht damit verbunden sein, dass neue terroristische Gefahren entstehen."

Verhältnis zum amerikanischen Präsidenten:
"Ich freue mich, dass wir über die Probleme offen, durchaus manchmal kontrovers, manchmal einheitlich sprechen können. Ich habe den Eindruck, dass das gut ist für Deutschland, für Europa und auch für die Vereinigten Staaten von Amerika."

Merkels Rolle in der Weltpolitik:
"Meine Rolle sehe ich darin, dass wir versuchen, möglichst viele Länder immer wieder zusammen zu bringen. Der Erfolg unseres Angebots zum Beispiel an den Iran besteht darin, dass Europa gemeinsam mit den USA, mit Russland, mit China jetzt auf einem gemeinsamen Weg ist. Das macht Eindruck. Deshalb werde ich mich immer darum bemühen, auch aus unterschiedlichen Interessenslagen heraus resultierende Meinungen zu bündeln. Ich glaube, das ist im ureigensten deutschen Interesse, dass wir möglichst gemeinsam mit vielen auftreten."

Quelle: Pressemitteilung "RTL aktuell"

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