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SPD-Chefin gegen bundesweites Handy-Tracking in der Corona-Krise: Das schürt nur Panik

Archivmeldung vom 31.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Totalüberwachung (Symbolbild)
Totalüberwachung (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die SPD-Spitze stellt sich gegen den besonders von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) forcierten Vorschlag zum Tracking individueller Mobilfunkdaten zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Der Vorschlag Spahns würde "gar nicht helfen gegen die Ausbreitung des Virus", sagte Parteichefin Saskia Esken dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel.

"Weil die Funkzellen viel zu groß sind, wären die Ergebnisse zu ungenau", warnte die SPD-Politikerin. Niemandem sei damit gedient, wenn in einer Großstadt auf dem Smartphone die Nachricht aufblinke, dass sich im Umkreis von 500 Metern eine Corona-Infizierte Person befinden. "Das schürt nur Panik, dämmt aber die Infektionsgefahr nicht ein. Das war einfach nur ein untauglicher Vorschlag", sagte Esken.

Offen zeigte sich die Parteivorsitzende für den Einsatz von Trackingverfahren auf freiwilliger Basis, wie er als Alternative auch in der Bundesregierung geplant wird. "Es gibt durchaus taugliche Vorschläge, deren Einsatz zum einen freiwillig wäre und die zum anderen durch den Einsatz der richtigen Technik Datenschutz und Privatheit bewahren. So einer Lösung würden wir uns nicht verschließen", erklärte sie. Eine Option ist zum Beispiel, dass auf freiwilliger Basis mit einer App Kontakte erfasst werden, um bei einer möglichen Corona-Infektion diese schneller ausfindig machen und informieren zu können. Ziel ist, dass Quarantänemaßnahmen zum Brechen der Infektionsketten frühzeitiger greifen.

Quelle: Der Tagesspiegel (ots)


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