Umweltbundesamt: Klimawandel verändert Lebensraum Nordsee
Archivmeldung vom 27.09.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDas Umweltbundesamt sorgt sich nach den Warnungen des Weltklimarates um den Erhalt der Lebensräume an den deutschen Meeresküsten - etwa des Weltnaturerbes Wattenmeer. Präsidentin Maria Krautzberger sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Ich befürchte, wenn die vorhergesagten Änderungen wahr werden, dann haben wir einen völlig anderen Naturraum."
Zwar könne das Wattenmeer einen Anstieg des Meeresspiegels bis zu einem gewissen Grad verkraften. Hinzu kämen aber die Erwärmung und Versauerung der Meere. "Diese Faktoren verändern den Lebensraum Nordsee schon jetzt", so Krautzberger. Einzelne Arten würden in kühlere Meeresregionen Richtung Norden abwandern. Auch die natürlichen CO2-Speicher im Wattenmeer wie Seegraswiesen stünden vor Problemen. Die UBA-Präsidentin sagte: "Wir müssen alles tun, um unsere Meere und Küsten, einschließlich des Weltnaturerbes Wattenmeer, zu schützen."
Sie verwies zudem auch auf Risiken für die Küstenbewohner an Nord- und Ostsee. Wenn sich der Anstieg des Meeresspiegels beschleunige, müssten "vorbehaltlos alle Möglichkeiten zur Sicherung der Küsten" diskutiert werden. Krautzberger nannte "naturnahe Lösungen" wie Sandvorspülungen oder küstennahe Überflutungsräume. Es reiche nicht mehr aus, nur über höhere Deiche zu sprechen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)