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Merkel zufrieden mit Zeitpunkt ihres Abtritts

Archivmeldung vom 30.10.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Theresa May, Angela Merkel und Emmanuel Macron (2017)
Theresa May, Angela Merkel und Emmanuel Macron (2017)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigt sich zufrieden mit dem Zeitpunkt ihres Abtritts. "Ich kann jetzt mit einem guten Gefühl sagen, dass es richtig ist, dass das jetzt ein anderer übernimmt", sagte sie der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).

Die Jahre im Amt hätten sie erfüllt, seien aber insbesondere auch wegen der geforderten "Krisenaufmerksamkeit", also des ständigen Bemühens, vorzubeugen oder zumindest rechtzeitig zu reagieren, herausfordernd gewesen. Nun freue sie sich auf Dinge, die in dieser Zeit zu kurz gekommen seien, "vielleicht etwas reisen oder lesen oder einfach mal Muße haben in dem Wissen, dass nicht in den nächsten zwanzig Minuten schon wieder etwas Umwälzendes passieren kann". Merkel sagt, sie gehe mit großer Dankbarkeit, das Amt der Bundeskanzlerin 16 Jahre lang ausgeübt haben zu können. Daneben empfinde sie "Zufriedenheit, auf eine lange, auch zum Teil komplizierte Wegstrecke zurückzublicken. Ein bisschen Wehmut wird später vielleicht auch dazu kommen."

Die scheidende Kanzlerin sieht die Gefahr einer historischen Phase, in der wichtige Lehren aus der Geschichte verblassen könnten. "Wir müssen uns wieder daran erinnern, dass die multilaterale Weltordnung als Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg geschaffen wurde", sagte Merkel. Eine Gefahr bestehe etwa darin, dass die Europäer die Europäische Union als "Selbstverständlichkeit" ansähen. In der Geschichte sei es ein wiederkehrendes Muster, dass Menschen mit Strukturen leichtfertig umzugehen begännen, wenn die Generationen, die diese geschaffen hätten, nicht mehr lebten. "Man erbt nichts, ohne dass man es weiter pflegen müsste, jedenfalls wenn man das Erbe bewahren will." Gerade die Europäer müssten sich mit aller Kraft für eine multilaterale Ordnung einsetzen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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