Kathrin Wagner-Bockey (SPD): Wir fordern schnelle und rückhaltlose Aufklärung der Vorfälle beim Weißen Ring
Archivmeldung vom 19.03.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Recherchen der Vertreter verschiedener Medienhäuser lassen in diesen Tagen nichts Gutes für den Weißen Ring in Lübeck vermuten. Demnach soll es beim Weißen Ring in Lübeck durch eine Einzelperson "übergriffiges Verhalten" gegenüber weiblichen Beratungsopfern gegeben haben. Interne Maßnahmen an der Führungsspitze des Weißen Rings könnten sich dabei als wirkungslos und nicht konsequent erwiesen haben.
Natürlich gilt die Unschuldsvermutung auch für den betroffenen Mitarbeiter des Weißen Rings. Fakt ist aber auch, dass bei dem gesamten Umfeld alle Alarmglocken schrillen müssen, wenn sich unabhängig voneinander Vorwürfe mehren. Dass die Beweislage in Fällen von Übergriffen immer schwierig ist, liegt in der Natur der Sache, deshalb erfordert der Umgang mit solchen Vorwürfen Sorgfalt. Umso mehr muss es aber dem Umfeld zu denken geben, wenn sich Vorwürfe häufen. Schnelles, konsequentes und transparentes Handeln auf Führungsebene wären hier gefordert gewesen und alle beteiligten Personen müssen sich nun den aufgeworfenen Fragen stellen.
"Als Kriposachbearbeiterin für den Themenbereich häusliche Gewalt habe ich immer eng und vertrauensvoll mit dem Weißen Ring zusammen gearbeitet. Ich habe erleben dürfen, welche Stütze diese ehrenamtlichen Mitarbeiter für die Opfer von Gewalttaten waren. Umso schwerer wiegen natürlich die jetzigen Vorwürfe.", sagt dazu die Abgeordnete der SPD-Landtagsfraktion, Kathrin Wagner-Bockey und ergänzt: " Wenn die Opfer von sexualisierter Gewalt bei einer zu Recht hoch angesehenen, vertrauenswürdigen Institution zum zweiten Mal Opfer werden, so ist das doppelt schlimm. Die Opfer werden erneut traumatisiert, das Selbstvertrauen der Betroffenen komplett zerstört und das Vertrauen in die Mitarbeiter des Weißen Rings geht pauschal verloren. Das hat der Weiße Ring nicht verdient, umso wichtiger ist eine ehrliche Aufarbeitung des Vorfalls."
Quelle: SPD-Landtagsfraktion SH (ots)